Dom
Zur Baugeschichte
Die Tatsache, dass Verden etwa 800 Jahre lang Sitz von 41 Bischöfen war, führte dazu, dass neben der St.-Johannis- und der St.-Andreas-Kirche der große, romanisch-gotische Dom errichtet wurde. Mit seinem eindrucksvollen Hallenumgang stellt er eine bauhistorische Besonderheit im norddeutschen Raum dar. Dieser Hallenumgangschor nach dem Vorbild der Kathedrale von Reims findet sich hier erstmalig in Deutschland.
In der über fünfhundertjährigen Geschichte des Verdener Doms hat Musik naturgemäß stets eine wichtige Rolle gespielt. Quellen vom Ende des 13. Jahrhunderts belegen das Vorhandensein einer Kantorei. Auch hat der Dom vermutlich von Anfang an über zwei Orgeln verfügt, was seine Bedeutung als Bischofskirche unterstreicht.
Heute verfügt der Verdener Dom über insgesamt fünf Instrumente, von der kleinenTruhenorgel bis zur großen, spätromantischen Orgel auf der Westempore mit 54 Registern, die ihr authentisches Klangbild bis auf den heutigen Tag erhalten konnte.
um 800
Errichtung einer ersten Holzkirche zur Zeit Kaiser Karls des Großen
um 950
Bau einer zweiten, größeren Holzkirche, da der erste Bau durch ein Feuer zerstört worden war
1028
Weihe des ersten um den Anfang des 11. Jahrhunderts an gleicher Stelle errichteten Steindoms
1150 bis 1180
Umbau in eine romanische Basilika (Reste des Kreuzganges und der Turm bis heute erhalten)
1268
Zerstörung des Domes durch ein Feuer im Inneren
1290
Grundsteinlegung des heutigen Domes durch den Urenkel Herzog Heinrichs des Löwen, Bischof Konrad (1269-1300). Zwischenzeitlich knappe Finanzmittel bedingten eine Unterbrechung der Bauarbeiten von 1323 bis 1473, Weiterbau ab 1473
1490
Feierliche Weihe des nun gotischen Domes durch Bischof Barthold von Landesbergen (1470-1502)
31. Oktober 1568
Erster evangelischer Gottesdienst im Dom
1830
Umfangreiche Restaurierungsarbeiten, Freilegung von 120 Gräbern, Entfernung zahlreicher Denkmäler und Epitaphien; erhalten geblieben sind nur das romanische Taufbecken und der um 1350 geschnitzte Levitenstuhl (Priestersitz) im Chorraum